Über Mich

Biografie

Marion Röttgen ist in Hamburg aufgewachsen und lebt mit ihrer Familie in Stuttgart. Seit zehn Jahren widmet sie sich als freischaffende Künstlerin der Fotografie und dem Verfassen von Kurzgeschichten. 

Beginn

Fotografie hatte sie bis dahin – sogar als Hobby – für sich selbst strikt abgelehnt. Von der Vorstellung geprägt, dass es von der intensiven, konkreten Lebensweise nur ablenkt, am genauen Hinsehen hindert, entschied sie sich für das ‚Fotografieren mit den Augen’. Nach einer Zeit extremer beruflicher Belastung suchte sie bei einem Aufenthalt auf Tinos Ruhe. Die kleine Pension lag in einer vollkommen einsamen Buch, nur Fels und dazwischen Meer und Himmel in immer anderen Farben.

Die Erinnerung an den Maler Rothko und seine meditativen Bilder, stets ungegenständlich immer nur in zwei Farben, weckten in ihr den Wunsch diesen Minimalismus Himmel und Meer zu fotografieren und die Vielfalt in der schlichten Form festzuhalten. So begann das neue Leben als Fotografin mit einer Collage „Mehr Meer“.

Technik

Marion Röttgen arbeitet mit der kleinen Digital Kamera Lumix ohne Stativ und bewusst nur mit der Basiseinstellung der Kamera. Sie will das spontane, unmittelbare optische Erlebnis einfangen. Zu diesem Prinzip der Unmittelbarkeit gehört, dass sie aus Überzeugung die Fotos im Anschluss nicht bearbeitet. Sie lehnt für ihre Bilder eine zu glatte, zu dekorative Darstellung mit zu grellen Farbkontrasten ab. Die Schönheit der Farbe und des Lichts – so ihre Vorstellung – will sie im Motiv finden und nicht durch nachträgliche Bearbeitung erzeugen.

Viele Fotografien haben eine Nähe zu abstrakter Malerei, aber Marion Röttgen zeigt ihre Bilder bewusst ausschließlich als brillante, meist großformatige Acrylabzüge, um dadurch den Charakter des Fotos entschieden zu erhalten.

Motive

Marion Röttgen sucht in vielen ihrer Bilder den Blick auf das Detail. Die Motivsuche oder Motiv-Entdeckung führt zum Schnappschuss. Keine Konstruktion von Motiven oder lange Suche, sondern der spontane Blick auf ein Detail, das heraus gelöst aus dem Ganzen ein neues Eigenes entwickelt könnte, wird zum auslösenden Moment.

Sie sucht das Unspektakuläre, aber Verblüffende. In der Buntheit unserer Umgebung erkennt sie die schlichte reduzierte Form.

Für die Auswahl ihrer Motive lassen sich einige Kriterien fest machen: Als ehemalige Mathematikerin interessiert sie die geometrische Form, Symmetrie, Klarheit, Linie und Fläche. Formen und Farben faszinieren, stets in einer Reduktion auf einen minimalen ästhetischen Ausblick.

Deshalb interessiert sie weder der Zeitpunkt noch der Ort, wo die Bilder aufgenommen worden sind. Sie lehnt ab, das zu protokollieren. So kann es passieren, dass ein Fenster „Griechisches Fenster“ heißt, weil es geschlossene blaue Läden darstellt, Fensterläden in einer Farbe, die man immer wieder in Griechenland sieht, bei dem es sich eigentlich um ein Fenster in Südtirol handelt.

Ziel ist es, Bilder zu schaffen, die man gerne lange anschaut, die nicht unbedingt eindeutig sind, nicht immer offenbaren, was eigentlich abgebildet ist. Der Betrachter – so wünscht sich Marion Röttgen – möge die Flächen sehen, ihre Form, ihr Farbspiel und bei dem Anblick ästhetisches Vergnügen empfinden. Der Betrachter ist im Bild und kann sich seiner eigenen Interpretation überlassen.